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XVIII. Alternative Behandlungen

Zahlreiche "alternative" Therapien sind schon vorgeschlagen worden um MS-Symptome zu mildern und das Fortschreiten zu ändern. All diese werden bei Graham (1989) und Thomas (1995) aufgeführt und erörtert. Es gibt viele Fallbeschreibungen, die andeuten, daß verschieden alternative Therapien von Wert gibt und eine Erforschung lohnend wäre. Selbstverständlich haben Verhaltensweisen nach dem gesunden Menschenverstand wie angemessene Ruhe, gymnastische Übungen und Stressvermeidung zweifellos eine günstige Wirkung.

XIX. Gegenwärtige Probleme in der MS-Forschung

Nachdem Sie all vorausgegangenen Informationen gelesen haben, fragen Sie sich vielleicht, ob irgendeine entscheidende Untersuchung über MS und Ernährung stattgefunden hat. Bedauerlicherweise gibt es zur Zeit keine solche Untersuchung, und sehr, sehr wenig geschah auch während der letzten 25 Jahre. Das vollständige Fehlen von Forschung auf diesem Gebiet ist kaum im Interesse der MS-Patienten, wenn man die offensichtlichen und zahlreichen theoretischen, empirischen und durch Fallstudien belegten Nachweise anschaut, die schon seit Jahren für die Verbindung von MS und Ernährung vorhanden sind.Ja, mehr noch, diese Armut an Forschung ist unentschuldbar, wenn man das große Interesse, das die Gemeinde der MS-Betroffenen an dem möglichen Nutzen von Ernährung bei der MS-Behandlung nimmt, betrachtet. Wenn dieses Thema angeschnitten wird, was häufig geschieht, wird von Medizinern stets die gleiche Linie vertreten: "Es gibt keinen Beweis dafür, daß Ernährung den Verlauf der MS beeinflußt." Es stellt keine Überraschung dar, daß es keinen Beweis der einen oder anderen Art gibt, weil die notwendige Forschung weder unternommen, noch gefördert wurde. Infolge dieser Vernachlässigung hat man die MS-Gemeinde in der Luft hängen lassen mit dem quälenden Dilemma: "Diät oder nicht Diät - das ist die Frage." Und so stoßen Ernährung betreffende Sorgen und Fragen von MS-Patienten auf taube Ohren , und dafür muß Abhilfe geschaffen werden.

 

Ich empfehle, wenn Sie wirklich zweifelsfrei wissen wollen, ob Ernährung eine wesentliche Ursache der MS ist und ihr Fortschreiten signifikant beeinflußt, daß Sie dann an die gewählten Amtsinhaber und Direktoren Ihrer Nationalen MS-Gesellschaft herantreten. Es ist wesentlich, zu erkennen, daß die Forschungsvorhaben, die gegenwärtig von Ihrer MS-Gesellschaft unterstützt werden, mit Geldern, die zu Ihrem Nutzen aufgebracht wurden, sehr wenig, wenn überhaupt eine Auswirkung auf Ihre Gesundheit haben. Diese Forschungsvorhaben sind beinahe ausschließlich fundamentale Langzeitstudien (über Molekularimmunologie, genetisches Verhalten usw.), die für Jahrzehnte nicht in eine praktisch Anwendung münden werden, wenn überhaupt jemals. Solch eine akademische Forschung ist bis zu einem gewissen Punkt in Ordnung, aber das vollständige Fehlen der Forschung hinsichtlich eines praktischen Werts (z.B. Ernährungsforschung) ergibt kein vernünftiges Gleichgewicht (50:50 wäre vernünftig). Zum Beispiel werden 90 % der Forschungsgelder für molekulare und genetische Forschung ausgegeben.

 

Die Schlußfolgerung drängt sich auf, daß der MS-Gemeinde hinsichtlich der Forschung nicht sehr gedient ist. Der Hauptgrund dafür scheint zu sein, daß sich die Offiziellen in den MS-Gesellschaften der umfassenden und vielfältigen Erkenntnissgrundlagen, die eine Beziehung zwischen Ernährung und MS stützen, gar nicht bewußt sind. Es scheint doch nur vernünftig zu sein, daß die MS-Gesellschaften solche Forschungsvorhaben fördern und unterstützen sollten, die den Mitgliedern möglichst innerhalb der nächsten fünf oder zehn Jahre nützlich werden könnten. Ernährungsforschung ist selbstverständlich ein Gebiet, das dringend ernsthafter Forschungsbemühungen bedarf und ich bin sicher, es gibt noch weitere. Ich möchte Sie dringend bitten, aktiv zu werden und Ihrer MS-Gesellschaft bald zu schreiben. Lassen Sie sie wissen, daß Sie verläßliche Erkenntnisse darüber wünschen, ob die Ernährung die MS beeinflußt oder nicht und ob andere alternative Therapien von Wert sind oder nicht.