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Schwefel und unser Körper...

Einer der faszinierendsten Grundstoffe unseres Organismus ist Schwefel, mit anderen Mineralien überhaupt nicht zu vergleichen. Genau genommen dürfte man Schwefel gar nicht der Kategorie Mineralstoffe zuordnen, sondern müsste den Bodenstoff als eigene Gattung führen - nämlich als eine Art Zwischensubstanz im Stoffwechselreigen von Eiweiß, Mineralien und Vitaminen.

Das unvergleichliche mineral:

Im Gegensatz zu anderen Mineralien ist Schwefel kein Metall. Als Vulkan-Schwefel, Gesteins-Schwefel oder in Form von Sulfaten (Salze der Schwefelsäure) und anderen Verbindungen ist Schwefel auf der Erde reichlich vorhanden.

Hinzu kommt, dass Schwefel auch Bestandteil von drei der insgesamt 20 Eiweißbausteine (Aminosäuren) ist, nämlich von Methionin, Cystein und Taurin. Dies ist der Schwefel, auf den unsere Zellen Appetit haben und auf den unser Stoffwechsel scharf ist. Mit anderen Worten: Unseren Stoffwechsel-Schwefel beziehen wir ausschließlich aus Eiweiß. Weil Schwefel selbst also kein eigener Lebensmittelnährstoff ist, gibt es für ihn auch keine mengenmäßigen Bedarfswerte oder irgendwelche Richtlinien, wie viel Schwefel man täglich zu sich nehmen sollte. Eines ist jedoch sicher: Unser Körper besteht zu einem viertel Prozent aus diesem Mineral, und ein Mangel an Schwefel führt zu ernsthaften Komplikationen im Stoffwechsel. Schwefel ist nämlich nicht nur in Eiweiß enthalten, sondern ist auch Bestandteil verschiedener Vitamine, u.a. eines Vitamins, das für die Energiebrennkammern unserer 70 Billionen Körperzellen so etwas Ähnliches ist wie die Zündkerzen im Automotor. Das schwefelgeladene Molekül sorgt dafür, dass das Dauerfeuer in unseren Zellen nie erlischt. Kein anderer Mineralstoff wirkt in unserem Stoffwechsel auf so unterschiedliche und vielfältige Weise.

Besonders reich an schwefelhaltigem Eiweiß sind Eier bzw. das Eigelb, außerdem Fleisch, Fisch , Käse und Milch. Auch pflanzliche Nahrung enthält Schwefel, wenngleich in geringen Konzentrationen. Veganern, also Vegetariern, die auch auf Eier, Milch und Milchprodukte verzichten, fehlt möglicherweise Schwefel für eine ganze Reihe von Stoffwechselreaktionen.

Stoffwechsel - ohne Schwefel geht nicht viel - Schutz gegen Krankheitserreger:

Sowohl das Schmiermittel in unseren Gelenken als auch die Innenschicht der Gelenkkapsel bauen sich wesentlich auf Schwefel auf und müssen immer wieder erneuert werden; sonst trocknen sie aus, und es kommt zu oft sehr schmerzhaften Degenerationserscheinungen, also zu steifen gelenken. Weil der schwefelhaltige Eiweißstoff Methionin die wichtige Immunsubstanz Selen im Körper transportiert, ist er in der Abwehr von Krankheitserregern unerlässlich. Selen-Methionin ist ganz wichtig für unsere Augen, aber auch für unsere Gefäßwände und unser Bindegewebe, die ebenfalls einen Dauerschutz gegen Freie Radikale aufbauen müssen. Einen interessanten Tierversuch machte der berühmte US-Biochemiker Dr. Roger Williams von der Harvard-Universität in Boston. Er gab Affen eine im Prinzip gesunde Kost, die jedoch keinerlei Methionin enthielt. Die Tiere wiesen nach einigen Wochen erste Anzeichen einer Arterienverkalkung auf. Sie bekamen dann ganz normales Futter mit viel Methionin, und die Krankheitssymptome verschwanden wieder.

Wofür Schwefel wichtig ist:

Positive Stressabwehr, Lebensfreude, Optimismus, Ausgeglichenheit, entspannte Nerven, glänzendes haar, feuchte und straffe Haut, kräftiges Bindegewebe, gesunde Fingernägel, elastische Gelenke, Augenschutz vor Katarakt (grauer Star), Zellschutz, Leberentgiftung, Fettstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel, Reparatur von Zellkernen, Zellatmung, Energieprozeß, Durchblutung, Gelenkfunktionen.

Reich an Schwefel sind:

Eier (besonders Eigelb), Fleisch, Fisch, Käse, Milch, Gemüse, Obst, Salat.

Für das Wohlbefinden:

Eine ganz wichtige Aufgabe erfüllt Methionin Im Fettstoffwechsel. Gemeinsam mit anderen Substanzen hält es die ölig-feuchten Schutzschichten unserer Nervenzellen richtig schön gesund, so dass wir uns ruhig und ausgeglichen fühlen. Nervenzellen und auch unser Nebennierenmark produzieren im Bedarfsfall blitzschnell Streßhormone und Nervenreizstoffe (z.B. Adrenalin). Dafür werden aber dynamische Biostoffe u.a. auch der schwefelhaltige Eiweißstoff Methionin benötigt. Vor allem die aktive Form von Methionin, einem Molekül mit der Bezeichnung "S-Ardenosylmethionin" (SAM), zählt zu den fleißigsten und wichtigsten Stoffwechselsubstanzen überhaupt.

Dass unser Haar schön glänzt, verdanken wir ebenfalls Methionin, das den Glanz direkt über die Haarwurzel ins Keratin, die Eiweißhaarsubstanz, einbringt. Weil unsere Fingernägel im Prinzip aus dem gleichen Hornstoff bestehen, sind auch sie auf die Zufuhr von biologisch verwertbarem Schwefel angewiesen. Für eine glatte, feste haut ist Schwefel auf zweierlei Weise wichtig. Erstens sorgt der Mineralstoff für einen natürlichen Fett- und Feuchtigkeitsgehalt. Zweitens führt das schwefelhaltige Methionin das bastelfreudige Spurenelement Zink mitten in die Milliarden Baustellen des Bindegewebstoffwechsels hinein.

Zink und Vitamin C sind so etwas wie Maurer, wenn es um den Neubau von kräftig-elastischem Kollagen geht. Da werden nämlich Eiweißstoffe zu einem enorm stabilen und dehnbaren Geflecht verschweißt, außerdem mit stabilen Fasern durchwebt. Einer der bedeutendsten Eiweißbausteine für die Haut besteht ebenfalls zu einem erheblichen teil aus Schwefel und ist der wichtigste Schutzstoff gegen Faltenbildung überhaupt. Vitamin C schützt Cystein im Bindegewebe vor einem vorzeitigen Abbau und ist deshalb das bedeutendste Hautvitamin.

Wenn Schwefel fehlt - die Warnzeichen:

Niedergeschlagenheit, Ängste, stumpfes Haar, fahle Haut, schlaffes Bindegewebe, brüchige Fingernägel, grauer Star, Lebervergiftung, Durchblutungsstörungen, Gelenkbeschwerden.

an alle, die mehr wissen möchten über den biochemischen Hochleistungsreaktor, auch Körper genannt:-)...