Durch eine einfache Umcodierung einer mehreren tausend Jahre alten Anordnung von vierundsechzig Zeichen erhält man den vollständigen Dualcode von null bis dreiundsechzig. Diese Zeichen sind in zwei verschiedenen Anordnungen überliefert, die der Alten Welt und die der Neuen Welt. Diese Anordnungen unterscheiden sich durch ihre Symmetrie und dadurch auch durch ihre Dynamik, das heißt, ihre Wandelbarkeit. Sie werden seit Jahrtausenden zum Orakelbefragen angewandt, die Antwort wird durch ein Zufallsprinzip durch Münzenwerfen oder das Ziehen von Schafgabenstengeln ermittelt. Dieser Artikel versucht die Grundlagen der Symmetrie dieser beiden Anordnungen zu offenbaren und Parallelen zu anderen Bereichen der menschlichen Kultur zu ziehen.
Kenner der Mathematik und Computertechnologie sind der Überzeugung, Leibnitz sei der Erfinder des Dualcodes, in Wahrheit war er ein Kenner der chinesischen Philosophie und deren "Bibel" und Orakelbuch, dem I GING.
Manche Menschen sehen im Buch der Wandlungen, auf chinesisch I Ging, einen geheimnisvollen Text zum Wahrsagen. Andere bezeichnen es als eine Quelle tiefer psychologischer und philosophischer Weisheit -. Manche Menschen erkennen darin das Modell einer sinnvollen kosmischen Ordnung. Andere wiederum nennen es eine sinnlose Mischung aus steinzeitlichen Binsenweisheiten und Aberglaube, aber so mancher Kenner und Anhänger weiß um die tiefsinnigen Hintergründe des Orakels.
Das Buch zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, das Bewußtsein des Anwenders aus seiner eingeengten Blickweise zu befreien und ihn das Problem aus einer anderen Perspektive wahrnehmen zu lassen. Einer ähnlichen Denkweise entstammt die Wissenschaft der Kybernetik, die Vorgänge und Gesetzmäßigkeiten schematisiert und zu Modellen vereinfacht, dabei das zu analysierende Problem auf einige Wesentlichkeiten reduziert, um Parallelitäten zu bereits existierenden Lösungen aufzudecken. Jung erklärte das Phänomen der Problemlösung durch eine Synchronizität zwischen Vorgängen in der Welt der Materie und der Welt des Geistes.
>> Von altersher überlieferten die Alten ihren Wissensschatz, berieten und befragten das Orakel, um wichtige oder alltägliche Entscheidungen zu treffen. <<
Die ersten Anfänge des I Ging waren auf Knochen geritzte Schriftzeichen, die mit dem Wetter, der Ernte, der Gesundheit, der Jagd und anderen praktischen Dingen zu tun hatten. Solche vier bis fünftausend Jahre alten Knochen sind bei Ausgrabungen gefunden worden.
Später wurden Texte auf Tierhäute übertragen, und König Wen gab ca. 1200 v. Chr. dem Buch seine endgültige Fassung. Viele, wahrscheinlich alle großen chinesischen Philosophen betrachteten dieses Buch als Quelle all ihrer Weisheiten und Inspirationen. Das Buch vermag dem Leser eine bewußtseinserweiternde Perspektive zu offenbaren.
>>; Die heiligen Weisen vor alters machten das Buch der Wandlungen also: Um in geheimnisvoller Weise den lichten Göttern zu helfen, erfanden sie das Orakel. Sie teilten dem Himmel die Zahl drei zu und der Erde die Zahl zwei und berechneten danach die weiteren Zahlen. <<
>> Sie brachten sich in Übereinstimmung mit SINN und LEBEN und stellten demgemäß die Ordnung des Rechten auf. Indem sie die Ordnung der Außenwelt bis zu Ende durchdachten und das Gesetz des eigenen Inneren bis zum tiefsten Kern verfolgten, gelangten sie zum Verständnis des Schicksals. <<
>> Sie betrachteten die Veränderungen im Dunkeln und Lichten und legten danach die anderen Zeichen fest. Sie erzeugten Bewegung im Festen und im Weichen und ließen so die einzelnen Linien entstehen. <<
( I Ging / Wilhelm) s. 244